Veranstaltung: Natursymposium
Das Buch zum Thema: Natur als Politikum, hg. von Margarete Maurer/Otmar Höll, Wien 2003.
ROSA-LUXEMBURG-INSTITUT:
E-Mail: rli@frauen.at
WebSite: ../welcome.html
RLI/ViF, Postfach 12, A-1091 Wien
"CALL FOR PAPERS" ZUM ÖGPW-SYMPOSIUM
"Der 'Natur'-Begriff in der politischen und wissenschaftlichen
Kontroverse"
Symposium der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft
gemeinsam veranstaltet mit:
Rosa-Luxemburg-Institut (RLI)
Österreichische UNESCO-Kommission
Kulturamt der Stadt Wien
Österr. Institut für Internationale Politik (ÖIIP)
Zeit: Freitag/Samstag, den 14. und 15. November 1997
Ort: Institut für Höhere Studien (IHS), Stumpergasse 56, A-1060 Wien.
Die Österreichische Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW)
veranstaltet im Herbst 1997 ein internationales Symposium zum
Thema "Der 'Natur'-Begriff in der politischen und wissenschaftlichen
Kontroverse". Inhalt und vorläufiges Programm werden im folgenden kurz skizziert.
Ausgangspunkte - Inhalte
- Zu Ende des 20. Jahrhunderts wird rückblickend gesagt werden können,
daß die zentrale Herausforderung dieses Jahrhunderts das Grundproblem
der "Natur" war. Die Konzepte von Raum und Zeit, den fundamentalen
Kernbereichen der physikalischen Gesetze, die Erkenntnisse über
die Strukturen der organischen und anorganischen Materie sowie
die Auseinandersetzungen um die angemessenen wissenschaftlichen
Methodologien haben ständige Umwälzungen erfahren.
- "Natur" ist dabei über den naturwissenschaftlichen Rahmen hinaus
zum vorrangigen Objekt technischen und ökonomischen Handelns geworden. Sie wurde gleichermaßen
zum Gegenstand von Kunst und Ästhetik wie zum Objekt gesellschaftlicher
Auseinandersetzung und Politik. Während zunehmend mit technischen
Mitteln verändernd in sie die "Natur" eingegriffen wird und sie
"reproduzierbar" gemacht werden soll , ist gleichzeitig feststellbar,
daß der Begriff "Natur" keine klaren oder gar eindeutigen und
gesellschaftlich verbindlichen Konturen mehr besitzt.
- Die Bevölkerung oder "Menschheit" wird sich angesichts der globalen
Umweltgefahren ihrer Verletzlichkeit und Eingebundenheit in die
"Natur" bzw. in deren Kreisläufe langsam und widerstrebend bewußt.
- Den Herausforderungen dieser Entwicklungen sollte auch im wissenschaftlichen
Diskurs vermehrt Rechnung getragen werden. Wir richten uns daher
mit der Veranstaltung dieses Symposiums an ein interdisziplinäres Fachpublikum und laden dazu ein, Fragen nach unterschiedlichen
Naturverständnissen in den Natur- und Technikwissenschaften einerseits,
in den Kultur- und Sozialwissenschaften andererseits zu diskutieren
und insbesondere die Kategorien des "Politischen der Natur" zu
debattieren. Inwiefern und warum sind das Verständnis von "Natur"
und der Umgang mit einem spezifischen Naturbegriff "politisch",
insbesondere auch aus feministischer Sicht? Das Wort "politisch"
meint hier "der Reflexion und dem Handeln von Individuen und Gesellschaften
unterworfen" sowie "Denken und Handeln gleichzeitig gestaltend",
und es reflektiert Macht- und Herrschaftsbeziehungen.
Ziel der Veranstaltung ist es, im Diskurs zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen
Disziplinen also im inter- und transdisziplinären Dialog Antworten
auf die oben genannten Fragen zu finden und Konsequenzen bzw.
wünschenswerte Alternativen zu vorherrschenden Paradigmen zu formulieren.
Programmkonzept
Freitag 14.11.1997 - Eröffnungs- und Hauptvorträge (N.N.)
Begrüßung der TeilnehmerInnen und Vorstellung
Motivation für die Veranstaltung, Vorstellung des Heftes 1996/2
der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP)
Eröffnungsvortrag zur Konstruktion und De-Konstruktion des Naturbegriffs (N.N.)
Kommentare bzw. Gegenpositionen (Discussants, N.N.)
Hauptvorträge und Kommentar (N.N.)
Samstag 15.11.1997 - Arbeitskreise (je 2-4 HauptreferentInnen & discussants)
- Unterschiedliche Naturkonzeptionen in den "Natur-" und "Sozial-"wissenschaften
wissenschaftsgeschichtliche Dimensionen zum Begriffsverständnis
von "Natur" und aktueller Naturbezug der Laborpraxis (Leitung/Moderation:
Dr. Matthias Weimayr, Politikwissenschaftler, Wien; Dr. Margarete
Maurer, Rosa-Luxemburg-Institut).
- "Natur" in der Biologismus- bzw. Essentialismusdiskussion: Naturkonzeptionen
und deren Niederschlag in einzelnen Problem und Policy-Bereichen,
wie z.B. Soziobiologie-Konzeptionen in der Migrationspolitik,
Definition von "Ethnizität", Zusammenhang "Natur" und "Geschlecht"
(Leitung/Moderation: Univ. Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Universität
Gießen; Dr. Franz Seifert, Institut für Höhere Studien, Wien).
- Zur "inneren Natur" des Menschen und zur Beherrschung / Emanzipation
der "inneren Natur" (Leitung/Moderation: Univ. Doz. Dr. Otmar
Höll, ÖIIP, Laxenburg; Univ. Prof. Dr. Volkmar Lauber, Senatsinstitut
für Politikwissenschaft, Universität Salzburg)
- "Natur" in Ökologie-Diskursen (Leitung/Moderation: Dr. Günther
Sandner, Universität Salzburg).
In den Arbeitskreisen sollten insbesondere
- kontroverse Positionen zum Naturverständnis und die damit verbundenen
Interessen / Motivationen,
- das "Politische" am Naturbegriff,
- feministische Kritiken und Rekonstruktionen des Naturbegriffs
bzw. von Naturkonzeptionen und
- die Folgen und Konsequenzen des jeweiligen Naturverständnisses
für die Politikwissenschaft (bzw. verwandte Disziplinen) einerseits
und die Naturwissenschaften andererseits diskutiert bzw. erarbeitet
werden.
PLENUM: Zusammenfassung der Arbeitskreisergebnisse und möglicher Perspektiven
KooperationspartnerInnen
- Institut für Höhere Studien (IHS)
- Rosa Luxemburg-Institut (RLI)
- Österreichische UNESCO-Kommission
- Kulturabteilung der Stadt Wien/MA 7
- BM für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (angefragt)
Kontaktpersonen
- Univ. Doz. Dr. Otmar Höll, ÖIIP, Schloßplatz 13, A-2361 Laxenburg,
Tel. +43/2236/71 575-15, Fax +43/2236/72 514
- Dr. Christian Schaller, Johannagasse 36/11, A-1050 Wien, Tel.
+43/1/547 11 92
- RLI/ViF, Dr. M. Maurer, Julius-Tandler-Pl. 5/26, Postfach 12,
A-1091 Wien, Fax (ab 13 Uhr) +43/1/3174929, E-Mail:
rli@frauen.at
InteressentInnen werden gebeten, ihre Vorschläge zwecks Weiterleitung
an die Koordinatorinnen (siehe oben), ans RLI und/oder an das
Konferenzbüro zu senden.
Konferenzbüro Naturbegriffssymposium, ÖGPW-Koordination, Frau
Gertrud Hafner, IHS, Stumpergasse 56, A-1060 Wien, Austria/Europe,
Tel.: +43/1/59991-166, Fax +43/1/59991-171, E-Mail: gertrud.hafner@ihs.ac.at; Ende der Einreichfrist für Vorschläge bzw. proposals: Dienstag,
27. Mai 1997). Anfragen jeglicher Art bitten wir an das Konferenzbüro zu richten. Konferenzbüro bzw. Symposiumsorganisation ÖGPW-Koordination, c/o IHS, Stumpergasse 56, A-1060 Wien, Austria/Europe,
Tel. +43/1/59991-166, Fax +43/1/59991-171, z.Hd. Frau Gertrud
Hafner
E-mail: gertrud.hafner@ihs.ac.at
Im Konferenzbüro ist ein weiteres Hintergrundpapier von Matthias Weimayr zur Thematik des Symposiums erhältlich.
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