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Tätigkeitsbericht 1994
Im Jahr 1994 wurden die allgemeinen Vereinsaktivitäten fortgesetzt, entsprechend den in den Statuten festgelegten Zielsetzungen. Schwerpunkte 1994 waren die folgenden Aktivitäten:
"Dokumentation Frauenforschung International":
Es wurde die Aktualisierung und Bearbeitung des Teiles 7/8 dieser mehrbändigen Dokumentation in Angriff genommen, die sowohl im Lande als auch international auf sehr viel Anerkennung stößt. Die Arbeit hieran wurde zum Teil ehrenamtlich geleistet, zum Teil mit Honorararbeitskräften und schließlich auch mithilfe einer Jungakademikerin im Rahmen eines Trainings. Dieser Band ist speziell für die Öffentlichkeits und Bildungsarbeit für und mit Frauen bei uns in Österreich konzipiert und soll in der ersten Jahreshälfte 1995 endgültig fertiggestellt und in unserem hauseigenen Verlag publiziert werden. Auch die Arbeit am Teil 2/3 (Asien, Pazifik, Ozeanien, Australien) wurde fortgeführt und im Dezember 1994 eine Aktion 8000Stelle hierfür beantragt, die voraussichtlich genehmigt werden wird; die Ausfinanzierung dafür konnte bereits gesichert werden.
Thema "50 Jahre Weltbank und IWF - Bilanz und Kritik":
Es wurde eine gut besuchte ganztägige öffentliche Veranstaltung mit Vorträgen, Referaten und Podiumsdiskussion sowie vorheriger Pressekonferenz vorbereitet, organisiert und durchgeführt (am 22.6.1994, im Albert Schweitzer Haus Wien). Dies geschah gemeinsam mit der "Frauensolidarität" und mehreren Umweltschutzgruppen im Rahmen einer eigens für diesen Zweck gebildeten Arbeitsgemeinschaft. Die Berücksichtigung der Problematik "Auswirkungen der Politik von Weltbank und IWF auf Leben und Arbeit von Frauen weltweit" sowie die Einladung wenigstens mehrerer Frauen als Referentinnen oder Diskussionsleiterinnen in dieser ARGE durchzusetzen, war dennoch nicht gerade einfach, obwohl Idee und Konzepzt der gesamten Veranstaltung von unsererem Vorstandsmitglied Lyla Mehta stammten. Immerhin gab es als Folgeaktivität im Sommer 1994 Gespräche der ARGE mit Mitgliedern des zuständigen Ministeriums. Diese Aktivitäten werden u.a. von einzelnen Mitgliedern des Vereins sowie einer ehemaligen Mitarbeiterin weitergeführt, als besonderer Arbeitsschwerpunkt des Vereins für 1994 ist dieser Bereich vorläufig erfolgreich abgeschlossen.
Es wurde das Konzept für ein Symposium zum Thema "Zeit" besprochen, das von der Künstlerin Dr. Heidemarie Seblatnig vorgelegt wurde. Schwerpunkt sollen die Sicht der Naturwissenschaften und der Soziologie sein, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrung von Frauen ("nicht wir haben Zeit, sondern die Zeit hat unsÉ" - Erfahrungen von Akkordarbeiterinnen). Die nähere Ausarbeitung dieses Konzeptes wurde auf 1995 verschoben; der SymposiumsTermin wird für 1996 anvisiert.
Der Vertrieb der bereits in unserem Verlag erschienenen Publikationen (insbesondere der beiden Bände der "Dokumentation Frauenforschung International" zu Afrika und Amerika) konnte durch eine Werbekampagne (Informationen an Bibliotheken, Organisationen und Gruppen im In und Ausland) angekurbelt werden. Weiters wurden neue Publikationen vorbereitet, die allerdings erst 1995 erscheinen können. Neben dem oben genannten Teil 7/8 der "Dokumentation Frauenforschung International" ist dies ein Sammelband über weibliche Ansätze in den Biowissenschaften, für den die Manuskripte noch überarbeitet und ergänzt werden müssen; außerdem muß noch um die Finanzierung des Drucks angesucht werden. Weiters wurde vorbereitet die Herausgabe einer Textsammlung für die Arbeit von LehrerInnen in der Schule, mit der Altersgruppe der 10 bis 14jährigen, "Texte ohne Rollenklischees" (Zusammenstellung Ilse Seifried und Martina DutterJonas). Finanzierungsanträge wurden gestellt, eine endgültige Entscheidung darüber ist aber erst 1995 zu erwarten.
Mehrere Mitglieder des Vereins beteiligten sich am 1. Österreichweiten Kongreß von Frauen in Naturwissenschaften, Technik, Handwerk und Medizin; Beiträge von Eva Fleischer, Anita Messinger, Ingrid SalnerGridling, Margarete Maurer, Gisa Ruland und Dolly Wittberger wurden publiziert in: Anakonga (Hg.): Turbulenzen. (Dokumentation zum ersten österreichischen Kongreß von Frauen in Naturwissenschaft, Technik, Handwerk und Medizin 1993), Wien (Verlag für Gesellschaftskritik) 1994. Weiters erschien ein umfangreicher Bericht über die VereinsAktivitäten von Margarete Maurer: Verein für Interdisziplinäre Forschung und Praxis - Rosa Luxemburg Institut. Frauenforschungs und Bildungsinstitut in den Bereichen Naturwissenschaften/Technik/Medizin und "Dritte" Welt - Erfahrungen und Perspektiven der ersten drei Jahre, in: Gertraud Seiser/Eva Knollmayer (Hg.): Von den Bemühungen der Frauen, in der Wissenschaft Fuß zu fassen, Wien (BMWF, Reihe Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Band 3) 1994, S. 525-551.
Es wurden zahlreiche Anfragen beantwortet, und zwar sowohl Anfragen einzelner Frauen als auch von anderen Frauengruppen. Sie wurden beraten und/oder mit Material und Unterlagen versorgt, wie zum Beispiel die Arbeitsgruppe "Frauenrucksack" und der Verein "Anaconga". Einzelberatungen bezogen sich zumeist auf Literaturanfragen, auf Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten für Frauenforschungsprojekte oder Frauenstudien, auf persönliche Orientierungen im beruflichen Alltag oder auf die Vermittlung weiterer Kontakte oder Adressen (z.B. zur Umstellung einer chemischen Reinigung auf umweltfreundlichere Verfahren).
Zusammenarbeit und Kooperationen:
Es bestehen zahlreiche Kooperationen mit anderen Frauengruppen und Vereinen sowie auch mit entwicklungspolitischen Organisationen und mit Umweltschutzgruppen (siehe oben).
Es konnten über Informationdsaustausch innerhalb des Frauennetzes Wien mehrere neue Mitglieder und Interessentinnen gewonnen werden.
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