TÄTIGKEITSBERICHT 2000

1. Internet-Projekt
2. Forschungsprojekt im Interesse der Antidiskriminierung: "Hirnforschung und Geschlechterdifferenz"
3. RLI-Verlag, Buchproduktionen, Buchversand
4. "Metathemen" in den PCnews (= LehrerInnenfortbildung) bezogen auf Frauen (forschung) in Technik und Naturwissenschaften - weitere Publikationen
5. Vorträge und Veranstaltungen
6. Schaffung von Arbeitsplätzen
7. Öffentlichkeitsarbeit
8. EU-Projekt "Marco Polo"
9. Betreuung von Praktikantinnen
10. Fazit für das Jahr 2000"

Stichwortartig zusammengefaßt, wurden im Jahr 2000 vor allem die nachstehend genannten Aktivitäten durchgeführt:

  1. Internet-Projekt

• sämtliche Informationsdokumente zu den einzelnen Verlagspublikationen wurden aktualisiert.
  
• die Datenbank über Leistungen von Frauen in der Wissenschafts- und Technikgeschichte wurde erweitert um einen Beitrag einer Göttinger Wissenschaftlerin zu Eleanor Ormerod und die Links ausgebessert.
  
• Das Dokumentenangebot wurde erweitert sowohl im Bereich Frauen allgemein (siehe den Index zum Bereich "Frauenforschung & Frauenbewegung") als auch im Bereich Frauen/forschung in Naturwissenschaften, Technik, Ökologie und Medizin - u.a. um eine Basis-Information über Mainstreaming und die Rezension einer Publikation über die berufliche Situation und Perspektiven von TU-Absolventinnen am Beispiel der Technischen Universität Wien, von Helga Gartner)
  
• Eine Dokumentation der Vorträge der Mitglieder von ViF/RLI wurde neu erarbeitet und online gestellt (vortraege.htm)
  
• Die Linksammlungen wurden in einem ersten Schritt überarbeitet, konnten aber noch nicht ins Netz gestellt werden. Ein zweiter Aktualisierungsschritt zuvor ist noch nötig.
  

• Es wurde uns von einer Computerfirma in Aussicht gestellt, ein besonders benutzerInnenfreundliches, aber teures, neues Programm geponsert zu bekommen für die Einrichtung eines "Frauenportals" - d.h. eines gemeinsamen gates für mehrere Frauen/forschungs-Webseiten - im Internet inklusive eines on-line-Redaktionssystems. Gegenleistung lediglich: Nennung des Sponsoring auf unserer Seite und eine Pressemeldung darüber. Nun suchen wir nach Frauen, die mit uns zusammen hier eine Anwendung und ein Projekt entwickeln wollen.
  

• "WebTops - Die besten Internetadressen", Freiburg/BRD, Band 2: "WebTops für Mädchen und junge Frauen", Kapitel "Wissenschaft" / "Forschung". Zielgruppe: junge Leute, Vertrieb u.a. über das deutsche Jugendherbergswerk. Näheres siehe http://www.webtops.org.
  
• "Forschung online", Arcum-Verlag Köln, November 2000.
• "Frauen online", Arcum-Verlag Köln, 2000.
  

  2. Forschungsprojekt im Interesse der Antidiskriminierung: "Hirnforschung und Geschlechterdifferenz

Gemeinsam mit der ARGE Frauenforschung durchgeführt, und zwar von Brigitte Rescher und Margarete Maurer. Teilweise Förderung durch die MA 18 und durch das BMWA. Publikationen:

• Margarete Maurer: Hirnforschung, Geschlechterkampf und Politik, erschienen in: Wechselwirkung, Februar 2000, S. 49-58; downloadbar (ohne die Anmerkungen) unter: http://www.pbosetti.de/ww/wwonline/ww101/lMaurer101.htm
  
• Margarete Maurer: Sexualdimorphismus, Geschlechtskonstruktion und Hirnforschung, in: Ekkehard Höxtermann/Joachim Kaasch/Michael Kaasch/Ragnar Kinzelbach (Hg.): Berichte zur Hydro- und Meeresbiologie und weitere Beiträge der 8. Jahrestagung der DGGTB in Rostock 1999. Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie, Band 5, Berlin (Verlag für Wissenschaft und Bildung Amand Aglaster) 2000, Juli 2000, S. 283-324. Der Beitrag ist downloadbar (ohne die Abbildungen) unter http://www.aggpg.de/mmdggtb.rtf
  

  3. RLI-Verlag, Buchproduktionen, Buchversand"

Diese Bereiche wurden laufend bearbeitet. Wir danken Cornelia Krauß hier für ihre treue Mitarbeit. Leider kann und will sie - zum einen als Folgewirkung ihres Unfalles, zum anderen wegen der Schwierigkeiten mit dem LMFZ - den Verlag nicht mehr weiter betreuen. Die Verlagsbetreuung wird daher zur Zeit provisorisch durch die Obfrau erledigt. Bisherige Erfolge:

• Die für 1999 angekündigt gewesene erweiterte Neuauflage des Bandes "Lesetexte ohne Rollenklischees" konnte nun im Jahr 2000 verfügbar gemacht werden.
  
• Vom Band "Gesucht und gefunden - Mädchenfreundliche Kinderbücher" (siehe Internet-Ankündiung) erschien eine verbesserte Neuauflage.
  
• Die Beteiligung an der Buchmesse in Frankfurt/M. war endlich wieder möglich, und zwar durch die Hilfe der IG Autoren. Unser Verlag, welcher zusätzlich mit dem Vereinsnamen auch den Namen "RLI-Verlag" trägt, konnte die Neuerscheinungen 1999 und 2000 beim österreichischen Gemeinschaftsstand der Kleinverlage präsentieren (Dank an Traude Korosa!). Das Exemplar des Buches zu Rosa Luxemburg war so attraktiv, daß es gestohlen wurde....
  
• Seit Ende August geplant wird die Herausgabe der sehr eindringlich verfaßten Schilderung einer polnischen Immigrantin über ihre Gesundung vom Trauma einer Vergewaltigung. Es wurde Kontakt zu drei Frauennotrufen aufgenommen zwecks eventueller Zusammenarbeit bei dieser Buchproduktion. Ein Förderantrag wurde bei der MA 57 eingereicht, bislang aber nicht genehmigt.
  
• Am Buch-Projekt "Natur/Politik" gemeinsam mit der ÖGPW wurde weitergearbeitet und sehr interessante Beiträge eingeholt. Es gelang nach einiger Mühe, auch kompetente AutorInnen aus Entwicklungsländern zu finden, und zwar mit je einem Beitrag zu jedem der drei Kontinente. Der Band soll im Jahr 2001 in Druck gehen.
  

  4. "Metathemen" in den PCnews (= LehrerInnenfortbildung) bezogen auf Frauen (forschung) in Technik und Naturwissenschaften - weitere Publikationen

In den PCnews, einer Zeitung, die der TGM-Lehrer Dipl. Ing. Franz Fiala herausgibt, wird seit Frühjahr 1996 von Margarete Maurer eine Rubrik zu "Meta-Themen" betreut, welche sich auf die historische und interdisziplinäre Forschung über Neue Medien, Technik und Naturwissenschaften bezieht, und zwar insbesondere aus der Sicht der Frauenforschung.
Die Serie von Arbeitsplatzbeschreibungen und historischen Biographien oder Selbstdarstellungen zu oder von Frauen in der naturwissenschaftlichen Forschung, speziell in den Biowissenschaften, wurde im Jahr 2000 fortgesetzt mit den folgenden zwei Publikationen über die Lage zu Beginn und im letzten Viertel des 20. Jahrhundert:

• N.N.: Als Frau in der biologischen Forschung: Mehr als ein Bericht über eine Arbeitsplatzsituation (1982)
  
• Rhoda Erdmann: Typ eines Ausbildungsganges weiblicher Forscher (1926) - mit einer Literaturliste von / zu Rhoda Erdmann.
  Diese Selbstdarstellung von Rhoda Erdmann, verfaßt 1926, wurde zuerst 1928 veröffentlicht in: Elga Kern (Hg.): Führende Frauen Europas, Band 1, München (Ernst Reinhardt Verlag), S. 35-54f. Sie wurde für den Abdruck in den PCnews von M. Maurer editorisch bearbeitet, d. h. mit glossarischen und biographischen Anmerkungen versehen.
  

  5. Vorträge und Veranstaltungen

• Margarete Maurer: "Männlich / weiblich" - Die Zwei-Geschlechter-Ordnung: Konstruktion oder biologisches Faktum?" Vortrag im Rahmen der Schlußveranstaltung des Seminars "Geschlecht und Identitaet" von Beate Littig, IHS. - Ort: Wirtschaftsuniversität Wien, 1090 Wien, Zeit: 23. Juni 2000, 14 Uhr.
  
• Margarete Maurer: "Die Konzeption der Natur in den Naturwissenschaften - Zu einer Politik der Koproduktivität und des Dialogs?" Gastvortrag an der Universität Osnabrück. - Ort: Fachbereich Sozialwissenschaften, Seminarstr. 33, Raum E 02, Zeit: Montag, 10. Juli 2000, 18 Uhr.
  
• Cornelia Krauss: ""La fille de la Commune". Zu einigen von Rosa Luxemburgs Vor- und Leitbildern". Vortrag im Rahmen der wissenschaftlichen Konferenz "Die Rosa-Luxemburg-Forschung am Beginn des 21. Jahrhunderts - Rückblick und Ausblick". Veranstaltet von der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft. - Ort: Helferei Grossmünster, Kirchgasse 13, CH-8001 Zürich, Zeit: Sonntag, 16. September 2000.
  
• Margarete Maurer: "Zur Konstruktion des biologischen Geschlechts und seiner Fundierung in der modernen Hirnforschung: eine De-konstruktion" (siehe Abstract). Vortrag im Rahmen des 5. Symposions zur Geschlechterforschung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: The Nature of Gender - The Gender of Nature, Universität Kiel, 12. 11. 2000.
  

Wurden durchgeführt von Cornelia Krauss (Institut für Theaterwissenschaften) und Brigitte Rescher (Institut für Hirnforschung).

Diese Reihe wurde geplant für das "Frauenbeisl" des Frauenzentrum (FZ, Erdgeschoß) in 1090 Wien (Erdgeschoß), mußte jedoch infolge der Verunmöglichung fast sämtlicher Arbeit über mehrere Monate, durch Mitglieder des LMFZ aus 2. Stockwerk, auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Denn einige Frauen aus dem zweiten Stock beschlossen, im Juli d. J. in unsern Arbeitsraum im ersten Stock des Hauses einzubrechen, einen Teil der Materialien und Möbel nach draußen zu verschleppen und uns den Zugang zu weiteren im Raum befindlichen wichtigen Unterlagen zu versperren. Gleichwohl behaupteten sie, sie würden unsere Arbeit sehr schätzen.

  6. Schaffung von Arbeitsplätzen

Es wurde im Rahmen der AMS-Aktion Come Back eine MitarbeiterInnen-Stelle für EDV, Recherchen und administrative Mitarbeit bei allen Projekten beantragt und auch bewilligt (Laufzeit bis April 2001). Schwierigkeiten gab es dadurch, daß bei der zuständigen Behörde ein Rechenfehler passierte und monatelang nur ein geringer Bruchteil der bewilligten Summe ausbezahlt wurde. So mußten anstelle von zweien mehrere Monate vorfinanziert werden, und es bedurfte unzähliger nicht eingeplanter Arbeit (Mahnungen, Anrufe, Faxe), bis endlich die Auszahlungssumme richtiggestellt wurde und die Überweisungen korrekt erfolgten.

  7. Öffentlichkeitsarbeit

• Beteiligung an der Ausstellung über die Arbeit außeruniversitärer Institute und wissenschaftlicher Vereine des Verbandes der wissenschaftlichen gesellschaften Österreichs an der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Dezember 2000.
  
• Vorbereitung eines Interviews für DieStandard
  

  8. EU-Projekt "Marco Polo"

Die Arbeit an diesem bis 7.12.2000 laufenden Projekt im Bereich Ökotourismus (Genderaspekt) wurde fortgeführt und das Manuskript für das von uns zu erstellende Handbuchkapitel termingerecht abgegeben. Der Kostenersatz für diese Arbeiten durch die Koordination in Budapest steht bislang aus, obwohl das Geld von der EU an diese überwiesen worden ist. Die Laufzeit des Projektes wurde bis Frühjahr 2001 verlängert.

  9. Betreuung von Praktikantinnen"

Wurde aufgrund der Schwierigkeiten mit den 2.Stock-Frauen im LMFZ (siehe Punkt 5,c) auf das kommende Jahr und die offene Zukunft verschoben.

  10. Fazit für das Jahr 2000"

Trotz enormer Behinderungen unserer Arbeit durch Stalinistinnen aus dem 2. Stock des Frauenzentrums konnten die im Arbeitsplan für 2000 vorgesehenen Aktivitäten teilweise durchgeführt werden.